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Die wachsende Beliebtheit von Katzen mit verformten Gesichtern oder Körperteilen verursacht enormes Leid bei den betroffenen Tieren. Welche unterschiedlichen Ausprägungen die Qualzucht haben kann und weshalb sie für die Tiere mit großen Qualen verbunden sind, erfahren Sie hier.
Die frühe Kastration von freilebenden Tieren und Freigängern ist eine der wichtigstens Präventionsmaßnahmen, um die Zunahme von verwilderten Katzen und das damit verbundene Tierleid zu verhindern.
Gechippt - gesucht - gefunden! Eine Registrierung Ihres Tieres bei TASSO hilft im Notfall allen Beteiligten, Ihren Liebling schnell und sicher zurück nach Hause zu bringen.
Wenn wir uns in ein Tier verlieben, so auch in sein Äußeres. Umso verständlicher ist es, dass künftige Tierhalter:innen bereits vor der Adoption mitunter eine feste Vorstellungen vom Aussehen ihrer Traumkatze haben. Doch wo hat der Wunsch nach dem Besonderen seine Grenzen?
Das Gesetz gibt darauf folgende Antwort: im §11b des deutschen Tierschutzgesetzes verbietet es Züchtungen, die zu einer erblich bedingten Veränderung oder Reduktion von Körperteilen oder Organen und folglich zu Schmerzen, Leiden und Schäden sowie Verhaltensstörungen bei den betroffenen Tieren führen. Dieses extreme Züchten einer bestimmten Rasse nach optischen oder funktionalen Merkmalen wird als Qualzucht bezeichnet und betrifft neben mehreren Katzen-Rassen auch andere Haus- und Nutztiere. Im Falle der Haustiere zielen die Züchtungen häufig auf ein optisches „Verniedlichen“ des Tieres ab – so sollen die Augen noch runder, die Nase noch kleiner, das Fell noch exotischer sein. Einen großen Beitrag an der wachsenden Beliebtheit solcher durch die Zucht geschädigten Tiere leisten die Sozialen Medien. Hier finden Tiere mit Abnormalitäten, wie zum Beispiel Grumpy-Cat, sehr hohen Anklang und regen damit zur gesteigerten Nachfrage und weiteren Zucht an.
Die Ausprägungen der Qualzucht bei Katzen können sehr verschieden sein und sind daher nicht immer leicht für den Laien erkennbar. Um Ihnen das Erkennen von Qualzuchten zu erleichtern, werden die häufigstens Formen der Qualzucht vorgestellt hier vorgestellt:
Ein eingedrücktes Gesicht, ein hervorstehender Unterkiefer und kaum noch Nase - die beliebten Zuchtmerkmale lassen sich unter anderem bei Perserkatzen, British Kurz/Langhaar und Munchkin Katzen vorfinden und machen den kurzköpfigen Tieren das Leben schwer. Die breite, kurze Nase, deren Nasenlöcher dicht beeinderstehen und stark verengt sind, macht das freie Atmen für die Katzen unmöglich und lässt sie permanent schniefen und röcheln. Weiterhin führt das grenzenlose Zurückzüchten der Kopfpartie zu Zahnfehlstellungen, dauerhaft hervortretenden und gereizten Augen sowie entzündeten Hautfalten.
Auch wenn es niedlich scheint - stark ausgeprägt, ist die Kurzköpfigkeit mit schweren gesundheitlichen Problemen und einem dauerhaften Leid für die betroffenen Tiere verbunden. Atemnot, Husten, Erstickungsanfälle und Erbrechen sind nur einige der Sympthome dieses Zuchtideals.
Die markant nach vorne gekippten Ohren der Scottish Fold Katzen gehen auf einen Gendefekt zurück, der zu schweren Knorpel- und Knochenschäden führt und neben den Ohren auch alle anderen Gelenke im Körper betrifft. Der Gendefekt geht auf die bishlang unheilbare Erbkrankheit Osteochondrodysplasie (OCD) zurück und verursacht mit dem Fortschreiten u.a. Lahmheit, Arthrosen, Berührungsschmerz und Verdickung aller Gliedmaßen und Gelenke.
Die schmerzhaften Knochendeformitäten provozieren großes Leid bei den betroffenen Katzen, häufig bereits im Jungtieralter. Darum wurde durch ein Gerichtsurteil im Jahr 2020 die Zucht von Scottish Fold Katzen in Deutschland verboten.
Diesen Katzen fehlt es nicht nur an Fell - es fehlt ihnen vor allem an Schutz! Schutz vor Sonne und Hitze, Schutz vor Kälte sowie Schutz vor Bissen. Auch die Sinneswahrnehmung ist durch das Fehlen oder Verkräuseln von Tasthaaren an Maul, Augen und Beinen stark eingeschränkt. Bekannte Rassen, die unter keinem oder verändertem Fell leiden, sind die Sphynx- und Rex-Katzen .
Die betroffenen Tiere leiden unter einer Verkürzung der Schwanzwirbelsäule, welche je nach Rasse unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Die Schwänze der betroffenen Tiere können dabei verkürzt und aufgerollt, kurz und gerade, stummelartig oder völlig fehlend sein. Mit dramatischen Folgen für das Tier: neben einer gestörten Fähigkeit zur Kommunikation mit Artgenossen leiden sie häufig unter Balanceproblemen beim Laufen, Springen und Klettern. Zudem kommt es nicht selten zu Missbildungen an Wirbelsäule und Gehirn, Stuhl- und Harninkontinenz sowie Lähmungen im Beckenbereich. Zu den besonders stark betroffenen Rassen zählen die Manx, Cymric und Japanese Bobtail.
Mit schwerem Herzen müssen Tierschützer beobachten, wie die Zahl heimatloser, verwilderter Katzen von Jahr zu Jahr weiter steigt. Trotz engagierter Kastrationseinsätze durch Vereine und Organisationen deutschlandweit lässt sich die unkontrolliertre Fortpflanzung nicht effektiv eindämmen. Dabei nimmt die Katzenpopulation nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch in den Städten immer stärker zu.
Das Leid der betroffenen Katzen ist dabei immens. Neben Hunger, Durst und Kälte sind sie schutzlos zahlreichen Krankheiten, dem Verkehr und der mutwilligen Verletzung durch Katzenhasser ausgesetzt. Häufig sind sie Nachkommen von unkastrierten Freigängern und kommen verstärkt in begrenzten Lebensräumen wie Bauernhöfen, Camping- oder Müllplätzen vor.
Unsere vereinfachte Grafik zeigt deutlich auf, wie explosiv sich die Katzenpopulation bereits innerhalb weniger Jahre durch ein einzelnes Tier vervielfachen kann. Sie geht der Annahme voraus, dass eine unkastrierte Katze im Jahr zwei Würfe mit jeweils 3 bis 6 (oder mehr) Kitten hat.
Deshalb ist es so wichtig, insbesondere Katzen und Kater mit Freigang so früh wie möglich kastrieren zu lassen, um nachhaltig Fortpflanzung effektiv einzudämmen. Welcher Eingriff zu Ihrem Tier passt, besprechen Sie bitte mit der Tierarztpraxis Ihres Vertrauens.
Manchmal geht es schneller, als wir uns versehen - die Tür steht einen Spalt weit offen, das Fenster war nur angelehnt. Und schon schlüpft unser vierbeiniger Liebling nach draußen und entdeckt die fremde Welt auf eigene Faust. Oder der sonst so gewissenhaft wiederkehrende Freigänger kommt plötzlich seit Tagen nicht mehr zurück nach Hause. Was kann ich jetzt tun?
Seit nunmehr 40 Jahren setzt sich die Tierschutzorganisation TASSO kostenlos dafür ein, dass entlaufene Tiere schnell identifiziert und zu ihren Halter:innen zurückgebracht werden können. Mithilfe eines zentralen Registers, in dem die Registernummer des Tieres sowie die Kontaktdaten des Halters abrufbar sind, kann das gefundene Haustier in kurzer Zeit zugeordnet und zurückvermittelt werden. Mehr Informationen zu den kostenlosen Dienstleistungen von TASSO finden Sie auf https://www.tasso.net/.
Gefundene Tiere werden häufig ins örtliche Tierheim oder in eine Tierarztpraxis gebracht. Dort kann der Chip mithilfe eines digitalen Scanners ausgelesen und die 15-stellige Chipnummer ermittelt werden. Anschließend erfolgt der Abgleich mit der TASSO-Datenbank und der/die Besitzer:in wird kontaktiert. Eine Rückvermittlung gestaltet sich für alle Beteiligten als unweit langwidriger und komplizierter, wenn das Tier ungechippt oder nicht bei TASSO registriert ist. Auch unaktuelle Kontaktdaten können die Heimkehr Ihrer Katze deutlich verlangsamen.
Und so einfach geht's:
Der kostengünstige Mikrochip kann von Ihrem Tierarzt mithilfe einer Spritze schmerzfrei unter die Haut gesetzt werden. Dieser Chip enthält eine 15-stellige Registernummer.
Die Registrierung bei TASSO kann per Antragsformular oder online erfolgen. Hier geht's direkt zur Anmeldung:
Sollte Ihr geliebter Vierbeiner nun doch einmal ausbüchsen, können Sie den Verlust jederzeit bei TASSO melden. Wird Ihr Tier dann gefunden, werden Sie umgehend benachrichtigt.
